Installationsansicht "Child of Poseidon" Galerie im Körnerpark, Photo: Daniela Garcia del Pomar und Paul Holdsworth, 2013

Installationsansicht, Maße: 490 x 40 x 100cm und die 490 x 150cm lange Zeichnung, Tusche auf Transparentpapier

Detail der Zeichnung der "Kanuperspektive"

Die Installation "Child of Poseidon" ist  das Ergebnis eines Rechercheprojekt auf der Berliner Spree in Kreuzberg-Friedrichshain. In diesem Projekt wurde Kanufahren als eine ästhetisch-kritische Praxis verwendet, um die Stadt (hier: das Stadtgebiet des Osthafens Berlin) bildlich und erzählerisch aus der Perspektive des Kanufahrers zu rekonstruieren.
Bis auf wenige Ausnahmen fand die Recherche ausschließlich im Kanu statt.
Das Wahrnehmungsfeld wurde durch die Mittel der Photographie und Zeichnung nach Merkmalen und Gegenständen gescannt und dokumentiert, die sonst verborgen bzw. unerschlossen im Alltag bleiben. Experten aus verschiedenen Fachbereichen wurden im Anschluss eingeladen auf Recherchetouren zu Phänomenen, denen man beim Kanufahren begegnet, Auskunft zu geben. Was für ein Bild der Stadt, was für eine Flusskarte und Stadt-Geschichte lässt sich aus dieser Perspektive konstruieren?

   Textfeld als Grundriss des Osthafens Berlin, 490 x 150cm, Tusche auf Transparentpapier,
Photo und Montage: Daniela Garcia del Pomar und Paul Holdsworth, 2013 

Detailansicht des Textfeldes

Das "Ergebnis" der mehr-monatigen Recherche ist ein Stadtteilporträt, welches den Fokus der Kanufahrer in Wort und Bild festhält. Kanalisationsöffnungen, die Oberbaumbrücke von unten, bröckelnde DDR Grenzanlagen, Mikro-Wetter und Pflanzen des Flussraumes rücken in den Vordergrund, spektakuläre Uferbebauung findet sich am Wahrnehmungsrand wieder.
Auf den Abbildungen, sieht man die Recherche in einer Installation verarbeitet, wobei die verwendeten Techniken und Materialien auch als Recherchemittel (Kanufahren, Notieren/Schreiben, Zeichnen/Photographieren, Kartieren) dienten.
 
 
Der Kanuschrank mit zugeklappten Türen. 
Dahinter befinden sich die eingerollten Papiere.


Die Arbeit entstand durch Gespräche und Zusammenarbeit mit:

- Michel Bakker: Lektorat des Textfeldes

- Martin Düspohl, Leiter des Bezirksmuseums Friedrichshain-Kreuzberg, Fachbereichsleiter Kultur und Geschichte, BA Friedrichshain-Kreuzberg

- Katharina Jedermann: Mentorin, Dozentin am Institut für Kunst im Kontext, UdK Berlin

- Dr. Michael Gödde, Referatsleitung Landschaftsplanung und Naturschutz, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

- Rainer Kleinfeldt, Leiter der Kanalbetriebsstelle Friedrichshain, Berliner Wasserbetriebe

- Bernd Machatzi, Büro des Landesbeauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege, Sentasverwaltung für Stadtentwicklung

- Nadja Neumann, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei

- Karl Manfred Pflitsch, Vorsitzender Historischer Hafen Berlin

- Friedemann Schenk, Metereologe Berliner Wetterkarte e.V., Freie Universität Berlin

- Dr. Ingo Schnauder, Ökohydrologie, Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und 
Binnenfischerei

- Ulrike Willerding, freischaffende Biologin und Naturpädagogin, u.a. Kreuzberger Kinderstiftung